2.442 Menschen ohne Krankenversicherung kostenlos behandelt

Seit gut zwei Jahren gibt es von den Maltesern eine medizinische Notfalleinrichtung für Menschen ohne Krankenversicherung in der Duisburger Innenstadt. An 48 Sprechtagen wurden dort im vergangenen Jahr 2.442 Personen kostenlos medizinisch behandelt. Im Vorjahr suchten nur 1.420 Patienten die Einrichtung in der Münzstraße auf. Den deutlichen Zuwachs an Patienten sehen die Malteser vor allem darin, dass sich die Einrichtung inzwischen etabliert hat und bekannter geworden ist. „Unsere Patienten kommen inzwischen aus dem gesamten Ruhrgebiet und dem Niederrhein in unsere Notfalleinrichtung und nehmen dabei Fahrtstecken von durchschnittlich bis zu 50km auf sich“ gibt Benjamin Schreiber, stellvertretender Diözesangeschäftsführer der Malteser bekannt. Das Angebot der Einrichtung ist vielseitig: Jeden Donnerstag stehen Allgemeinmediziner, Kinderärzte und Frauenärzte den Menschen für die akute Hilfe und Vorsorgen zur Verfügung. „Durchschnittlich 51 Patienten suchen uns in der fünfstündigen Sprechstunde pro Woche auf. Es können aber auch schon mal an die 80 Behandlungen werden“ betont Schreiber. Solche Zahlen bringen das ehrenamtliche Team an die Grenzen des Machbaren. Um die Situation vor Ort zu entspannen, möchten die Malteser gerne einen zusätzlichen Tag in der Woche öffnen. Hierfür benötigen sie allerdings noch weitere ehrenamtliche Mitstreiter. Neben Gynäkologen und Kinderärzten fehlen für einen weiteren Tag vor allem Krankenschwestern, Arzthelferinnen und medizinische Fachangestellte, die das Team ergänzen. Auch wenn die Notfalleinrichtung in den Möglichkeiten der Diagnostik und Behandlung nicht mit denen einer regulären Hausarztpraxis mithalten kann, nehmen die jeweiligen Patientenkontakte meist eine längere Zeit in Anspruch. Die Gründe liegen in der umfangreichen Beratung und Befragung des Krankheitsbildes der Patienten, welches auch durch Sprachbarrieren erschwert wird. Ebenfalls werden die ehrenamtlichen Malteser häufig nicht nur als medizinische Helfer, sondern als soziale Unterstützer gefordert. Die Patienten der Malteser Notfalleinrichtung kommen aus über 35 verschiedenen Herkunftsländern. Die Länder Rumänien (47%) und Bulgarien (24%) führen die Statistik an. Mit jeweils 3% sind die Herkunftsländer Deutschland, Serbien und Vietnam unter den Patienten vertreten. Die Krankheitsbilder unterscheiden sich nicht von denen einer regulären Praxis. Stoffwechselerkrankungen, Erkrankungen des Kreislaufsystems und der Atmungsorgane sind die Hauptdiagnosen, die in der Einrichtung gestellt werden. Es kommt aber auch vor, dass die Ärzte eine Krebsdiagnose stellen müssen oder auf seltenere Krankheiten treffen. Neben der Akutbehandlung bieten die Malteser auch eine Vorsorge für nicht versicherte Schwangere und Kinder an. So konnten im vergangenen Jahr 162 Frauen in der Schwangerschaft begleitet und 341 Impfungen bei Kindern und Erwachsenen durchgeführt werden.


Die Malteser Medizin für Menschen ohne Krankenversicherung erhält keine Zuschüsse von Kommunen oder Krankenkassen und ist ausschließlich spendenfinanziert. Jeder Euro fließt in die Behandlung der Menschen ohne Krankenversicherung. Spendenkonto: DE54370601201201206010


Die Notfalleinrichtung in der Münzstraße 15-17 ist jeden Donnerstag von 10-15 Uhr geöffnet. Wir garantieren eine kostenlose und anonyme Behandlung aller Menschen, unabhängig von Herkunft, Religion oder politischer Einstellung. Termine nicht erforderlich.